Zum traditionellen Neujahrsempfang hatten SPD-Ratsfraktion und SPD-Stadtverband eingeladen. Am Sonntag, 21. Januar um 11 Uhr im Rathaus der Stadt Marl erwarten die Marler Sozialdemokraten wieder zahlreiche Gäste aus Vereinen und Verbänden, Unternehmen und Organisationen. Die Bürgerinitiative Marl Hüls nutzte den Empfang um auf ihre Forderung nach Erhalt des Hülser Wäldchen auf merksam zu machen und nach der Haltung der SPD zur sozialen Wohnungsbaupolitik in Marl zu fragen. Bezahlbarer Wohnraum ist nicht nur für Ballungsgebiete ein wichtiges Thema geworden. Dazu verteilten sie ein Flugblatt an die Besucher. in dem sie auf die Planung des geplanten Luxuswohngebietes in Marl Hüls hinwiesen für das hunderte alte Bäume gefällt werden sollen. Sie überreichten den Ehrengast und Hauptredner, den Direktor des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten einen persönlichen Brief um auf ihre Forderung hinzuweisen.
Aus den Flugblatttext der Bürgerinitiative Marl Hüls zum Neujahrsempfang der SPD
Die Arbeiterpartei plant, zusammen mit den CDU
Ratsherren, ein Wohnpark für Besserverdienende mitten in unseren schönen Hülser Waldpark zu errichten. Die Optionsverträge mit dem"Investor" sehen eine Veräußerung für 46 Euro je qm vor. Dieser
Schleuderpreis verdeutlicht die Marler Groko-Politik der Umverteilung öffentlichen Eigentums. Und zwar, "Von Unten nach Oben".
Ist dies jetzt die neue Soziale
Wohnungsbaupolitik der SPD ?
Thematisiert dies mit eurem Parteivorstand und dem
Ehrengast des deutschen Mieterbundes. Denkt bitte daran:
Die nächsten Kommunalwahlen stehen "vor der Tür
!
Herzliche Neujahrsgrüsse
Bürgerinitiative Marl Hüls
Minister Laumann war Hauptredner des CDU Neujahrsempfang im Rathaus der Stadt Marl. Die Bürgerinitiative Marl Hüls nutzte die Anwesenheit des Ministers, um ihn über die für Hülser Bürger drohende Abholzung der für die Gesundheit so nützlichen Bäume am Jahnstadion zu unterrichten. Christian Thieme überreichte Minister Laumann ein Schreiben über die geplante Bebaung des Jahnstadion. Dem Schreiben war die Stellungnahme des Naturschutzbeirates des Kreises Recklinghausen beigelegt. Im Gespräch sagte der Minister zu das er sich das Schreiben persönlich ansehen werde. Der Text des Schreibens wurde uns freundlicherweise von der Bürgerinitiative Marl Hüls zur Verfügung gestellt.
Sehr geehrter Herr Minister
Laumann!
Die Bürgerinitiative Marl - Hüls appelliert an Sie als
Mitglied der Landesregierung NRW sich mit einem für unsere Gesundheit überaus wichtigem Problem zu befassen.
Es ist beabsichtigt, einen natürlich gewachsenen, uralten
Eichen- und Buchenwald mitten in Hüls zu Gunsten eines „exklusiven“ Bauprojekts zu opfern. Dieser Wald, der Teil des grünen Bandes im nördlichen Ruhrgebiet ist, dient den Bürgerinnen und Bürgern
seit jeher als Naherholungsgebiet. NABU und BUND Naturschutzexperten warnen vor einer Zerstörung des Waldes, weil dadurch, die zahlreich vorhandene Flora und Fauna weitestgehend und nachhaltig
vernichtet würde.
In Anbetracht einer fühlbaren Erderwärmung, haben
renommierte Naturschutzfachleute vor den Folgen einer Abholzung des Hülser Waldes für das lokale Klima gewarnt. Dem zufolge dient dieser, angesichts steigender Feinstaub-, Treibhausgas- und
Lärmemissionen durch den Straßenverkehr als Filter- und Sauerstoffgenerator für unseren Stadtteil.
Ich bitte Sie, werter Herr Minister Laumann, im Namen der
Bürgerinnen und Bürger, sich für den Erhalt des Waldes am „Jahnstadion“ als unsere grüne Lunge, einzusetzen, um die unnütze, sowie naturschädliche Bebauung zu verhindern.
Mit freundlichem Gruß
Christian Thieme
Sprecher der Bürgerinitiative Marl – Hüls
Anlage: Stellungnahme des Naturschutzbeirates Kreis
Recklinghausen
In einer Erklärung hat die Marler CDU jetzt die Pläne ihres Ehrenvorsitzenden
Prof. em. Hubert Schulte-Kemper unterstützt. Der Grund war die Sitzung des Stadtplanungsausschusses in dem über eine Flächennutzungsplanänderung abgestimmt wurde. Die Bürgerliste WIR für Marl
stimmte als einzige Fraktion gegen diese Flächennutzungsplanänderung und nahm dazu Stellung. Der Redebeitrag ist hinter dem Auszug aus der Erklärung der CDU abgedruckt und wird auch in dem
Protokoll dieser Sitzung stehen.
CDU Marl nimmt Stellung zu Kritik
am Wohnbauprojekt Hülser Waldpark
Die Ansiedlung der Metro als auch weiterer moderner
Unternehmen auf dem gate.ruhr Areal, die Umsetzung eines sehr ansprechenden neuen City Konzepts und neue attraktive Wohnquartiere – der Hülser Waldpark ist nur eines davon- werden weitere
Unternehmen und deren Mitarbeiter nach Marl locken.
Davon werden alle Marler profitieren.
Gerade das Konzept des Hülser Waldparks beinhaltet die
Erhaltung von Bäumen im Rahmen eines Parks, der geforderten „grünen Lunge“ im Stadtteil Hüls. Es wurde Wert darauf gelegt, den Erhalt einer möglichst großen Anzahl erhaltenswerter Bäume
einzuplanen, wofür sich die CDU Marl eingesetzt hat und weiterhin einsetzen wird.
Die in der letzten Sitzung des Stadtplanungsausschuß
angenommene Änderung im Flächennutzungsplan, in dem eine Fläche in Drewer Nord als Ausgleich für die zu bebauende Fläche für den Hülser Waldpark als Bauland ausgewiesen werden soll, ist eine
gesetzlich vorgegebene Vorgehensweise, die mit dem Projekt Hülser Waldpark nur indirekt zu tun hat.
Wir, die Marler CDU fordern alle Marler Bürger und Parteien
auf, an der Zukunftsfähigkeit der Stadt mitzuarbeiten und dem Projekt Hülser Waldpark positiv gegenüberzustehen.
Zu Protokoll im
Stadtplanungsauschuss, der Redebeitrag der Fraktion Bürgerliste WIR für Marl.
Jetzt ist das ehemaliges Jahnstadion und die Waldschule ein beliebter Erholungsbereich für die Hülser Bürger. Für die Umsetzung der Planung eines Luxuswohngebietes ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich . Da die Fläche im derzeit gültigen Flächennutzungsplan noch nicht als Wohnbaufläche dargestellt ist, bildet die geplante Änderung der Darstellungen des Flächennutzungsplanes die Voraussetzung für die Entwicklung des Bebauungsplans.
Abstimmungen mit der Regionalplanungsbehörde (RVR) haben
ergeben, dass für die überplanten Grünbereiche geeignete Tauschflächen im Verhältnis 1:1 woanders ausgewiesen werden müssen. Dies ist erforderlich, weil der derzeit regionalplanerisch absehbare
Wohnbauflächenbedarf der Stadt Marl nicht über die im wirksamen Flächennutzungsplan dargestellten Wohnbauflächen hinausgeht und es andernfalls zu Überkapazitäten führen würde. Die Bürger die
immer gesagt haben das es für die Stadt Marl überhaupt keinen Bedarf gibt, hatten recht, es muss erst ein anderes geplantes Baugebiet aufgehoben werden um den Bedarf zu
begründen.
Der bisher als Wohnbaufläche ausgewiesener Bereich in
Drewer-Nord soll deshalb in Grünfläche geändert werden. Davon haben die Hülser Bürger gar nichts. Ihre Grünfläche und Wald im Stadtteil werden für einen Investor von den SPD und CDU
geopfert?
Für den Bereich des Jahnstadions
und der angrenzenden Waldflächen ist das Entwicklungsziel „Erhalt der Freiraumfunktion der städtischen Grünzüge“ bisher gültig.
In der geplanten Änderung des Flächennutzungsplanes wird
der Bereich ehemaliges Jahnstadion und des Waldschulgebietes jetzt als ”Wohnbaufläche ” dargestellt. Die Planung eines neuen Wohnquartiers ist aus diesen Darstellungen erst
begründbar.
Die überlagernde Darstellung „Bauliche Anlagen und
Einrichtungen für den Gemeinbedarf entfällt dadurch. Genauso wie die Darstellung „Bauliche Anlagen und Einrichtungen für den Gemeinbedarf – Schule“ für den Bereich Waldschule.
Werden über 300 alte Bäume am Jahnstadion in Marl-Hüls
gefällt?
Mitglieder der Bürgerinitiative Marl Hüls haben
nachgemessen. Mit Bandmass und Bauplan ausgerüstet haben sie eine Baumzählung durchgeführt, wobei nur Bäume mit
einem Stammumfang von 80 cm gezählt
wurden.
Das Ergebnis ist erschreckend, über
300 alte Eichen und Buchen stehen auf der Abschussliste, hunderte nachwachsende Bäume in diesen Mischwald nicht mitgerechnet.Die Stadtverwaltung hat auf mehrfache Anfragen von Bürgern bis heute
keine andere Zahl genannt.
Änderung des Flächennutzungsplan
ist Voraussetzung für die Bebauung mit Luxuswohnungen.
Für die geplante Bebauung soll jetzt auf dieser Sitzung des
Stadtplanungsausschusses der Flächennutzungsplan geändert werden zu
Lasten der Grünen Lunge in Marl Hüls. Die grosse
Koalition im Rat der Stadt Marl plant im Stadtteil Marl-Hüls auf den Flächen des Jahnstadions und des Umfeld der Waldschule die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers für Besserverdienende. Es
handelt sich um den Bereich des Jahnstadions an der Otto-Hue Straße.Der Bereich liegt südöstlich des Zentrums von Hüls, rund 250 m Luftlinie von der Fußgängerzone Hülsstraße entfernt. Es ist eine
Fläche von ca. 3,3 ha, die bisher eine grüne Lunge für den Stadtteil Hüls ist.
Fraktion Bürgerliste WIR für Marl
im Stadtrat
Rechzeitig zur kalten Jahreszeit
gibt es wieder einen warmen Geldregen für SPD und CDU. Evonik, Betreiber des Chemieparks in Marl spendete wieder erhebliche Summen an Parteien. SPD und CDU erhielten je 80.000
Euro im November von der Evonik Industries AG. Diese Großspenden hat jetzt der Bundestag veröffentlicht.
Aktuelle Unternehmensspenden (über
50.000 €):
Evonik Industries AG an SPD: 80.000
Euro (13.11.2017)
Evonik Industries AG an CDU: 80.000
Euro (13.11.2017)
Verband der Chemischen Industrie e.
V. an SPD: 70.000 Euro (11.08.2017)
Quelle: bundestag.de.
In den ersten Wochen nach der Bundestagswahl haben sich
Unternehmen und Wirtschaftsverbände mit Zahlungen an Parteien zurückgehalten, nun melden CDU und SPD erstmals wieder Spendeneingänge. Beide Parteien erhielten je 80.000 Euro von
der Evonik Industries AG, die in den
Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien tätig ist.
Dazu gab es vom Verband der Chemischen Industrie e. V. an
die SPD 70.000 Euro.
Seit Jahresbeginn haben Unternehmen und Verbände den
Parteien rund 1,8 Mio.
Euro an Großspenden zukommen lassen.
Unternehmen spenden große Summen an die Parteien und
beeinflussen auf diese Weise Politik in ihrem Sinne. Doch in einer Demokratie darf politischer Einfluss
nicht vom Geld abhängen.Daher
müssen Unternehmensspenden an Parteien genau wie in Spanien oder
Frankreich verboten
werden.
In der Vergangenheit sind immer wieder Fälle bekannt
geworden, in denen hohe Summen so gestückelt wurden, dass sie unter der Veröffentlichungsgrenze von 10.000 Euro blieben.
Evonik, Betreiber des Chemieparks in Marl spendet in diesem Jahr wieder erhebliche Summen an Parteien. Evonik ist einer der Großspender in Deutschland. Dr. Klaus Engel Vorsitzender des Vorstandes von Evonik erklärte in einem Interview : Wir spenden insgesamt rund 220.000 Euro an SPD, CDU, die Grünen und die FDP. Im Jahre 2015 am 6. Oktober hatte Evonik 90.000 Euro an die CDU und 60.000 Euro an die SPD gespendet.
Parteispenden und Parteisponsoring
sind beliebte Mittel der politischen Landschaftspflege.
Nach den bisherigen Großspenden vom Chemie- und
Energiekonzern Evonik fordertLobbyControl Obergrenzen für Parteispenden.
Es bedarf klarer Obergrenzen von 50.000 Euro pro Spender und Jahr, um die Unabhängigkeit der Parteien gegenüber Verbänden und Unternehmen zu stärken.
Parteispenden sind im Parteiengesetz vorgesehen und dürfen
in unbegrenzter Höhe sowohl von natürlichen als auch von juristischen Personen angenommen werden. Es gibt also – im Gegensatz zur staatlichen
Finanzierung und zur Parteispendenpraxis in anderen Ländern – keine Obergrenze.
Allerdings gibt es eine Reihe von Einschränkungen und
Pflichten rund um die Annahme von Parteispenden, die im Parteiengesetz geregelt sind. So sind etwa bestimmte Spenden an Parteien ausgeschlossen. Dazu gehören Spenden von öffentlich-rechtlichen
Körperschaften, von Parlamentsfraktionen und von gemeinnützigen Einrichtungen. Darüber hinaus dürfen die Parteien keine Spenden von Berufsverbänden und von Unternehmen, die zu über 25% im
Eigentum der öffentlichen Hand – wie zum Beispiel die Deutsche Bahn - sind, annehmen. Auch Spenden aus dem Ausland sind unzulässig.
Verboten sind zudem Spenden, die
„erkennbar in Erwartung oder als Gegenleistung eines bestimmten wirtschaftlichen oder politischen Vorteils gewährt werden.“ Erlaubt sind dagegen Spenden von Unternehmen, die öffentliche
Aufträge erhalten haben oder zu erhalten hoffen.
Die Großspenden an die Parteien reißen nicht ab. SPD und CDU haben Großspenden vom Chemie- und Energiekonzern Evonik erhalten. Die Spenden über 90.000 Euro an die SPD und 70.000 Euro an die CDU wurden nach der Bundestagswahl überwiesen. Der Zeitpunkt der Spenden ist auch deswegen interessant, weil in den Koalitionsgesprächen damals wichtige Weichen in der Energiepolitik gestellt wurden. Evonik plant in Marl ein Großkraftwerk, in der Größe von Datteln4.
Im Wahljahr 2009 hatte Evonik
ebenfalls an die SPD (100.000 Euro) und an die CDU (70.000 Euro) gespendet. Damals – und ebenso in den Jahren 2008 und 2006 – hatte Evonik
allerdings jeweils im Januar gespendet. Dass im diesen Jahr die Spenden dagegen im November überwiesen werden, wirft die Frage auf, ob auch diese Spenden gezielt aus der politischen Diskussion im
Wahlkampf herausgehalten werden sollten.
Mit den erneuten Großspenden liegt die Summe der im Oktober
und November eingegangenen Parteispenden deutlich über den Zuwendungen in den ersten neun Monaten des Jahres 2013: 1,76 Millionen Euro in den letzten zwei Monaten gegenüber 1,45 Millionen Euro
vor der Wahl.
Im Wahljahr 2009 war das Verhältnis der Spenden vor und
nach der Wahl ganz anders. Damals flossen 5,8 Millionen Euro an Spenden über 50.000 Euro vor der Wahl und nur 850.000 Euro nach der Wahl. Im Vergleich scheint sich 2013 ein Trend
abzuzeichnen, der die Veröffentlichungspflichten des Parteiengesetzes faktisch aushebelt: Großspenden werden aus dem Wahlkampf herausgehalten und den Wählerinnen und Wählern so wichtige
Informationen vorenthalten.
Christian Thieme
thieme.christian@gmx.net